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Ein kleines Reisetagebuch unserer Reise nach Philadelphia/Washington/New York
vom 27. September bis 5. Oktober 2019:
Freitag, 27. September
In einer Herrgottsfrühe trafen wir uns auf der Ziegenranch, um gemeinsam nach Tegel zum Flughafen zu fahren. Keiner weiß genau, warum wir uns um 5 Uhr treffen mussten, um den Flieger um 12:55 Uhr zu
bekommen, aber wir sollten die Zeit noch brauchen. Großzügige Pinkel- und Raucherpausen waren selbstverständlich eingerechnet, ein bisschen Stau in Berlin gab es auch. Dennoch waren wir rechtzeitig
am Flughafen. Aus anderen Teilen der Republik (als Komptendorf) trudelten nach und nach die restlichen Mitfahrer ein, sodass wir auf eine Personenstärke von 38 anwuchsen. An der Gepäckaufgabe schrieb
die Reise dann die erste Story, die sicher noch in 10 Jahren erzählt wird: Eine Mitreisende hatte ihren Visumsantrag zu Hause nicht mit ihrer Reisepass-Nummer, sondern mit ihrer
Personalausweis-Nummer ausgefüllt. Der Antrag war dann vor Ort am Flughafen ungültig und musste erneut gestellt werden. Bange Minuten, ob die Bestätigung rechtzeitig kommen würde. Andernfalls hätte
das Delta-Airlines-Bodenpersonal in Tegel sie nicht mitfliegen lassen. Als dann die Benachrichtigung kam, brandete unsererseits Beifall auf.
Nach dem Sicherheitscheck stellten wir fest, dass Tegel wirklich zu klein für das Fluggastaufkommen ist. Wann nochmal sollte der BER eröffnet werden?
Im Flieger fiel unsere lustige Reisegruppe vorrangig dadurch auf, dass der Schnapsvorrat auf den Getränke-Trolleys ruckizucki zur Neige ging. Die Verköstigung war 1a („Chicken oder Pasta?“), das
Board-Entertainment leider nur auf Englisch zu genießen und das WLAN nur für Ausgewählte zugängig, aber die 8 Stunden haben wir mit weitestgehend guter Stimmung überstanden.
Die Einreise in die USA war zeitlich etwas zäh, wir schlängelten uns vielleicht knapp zwei Stunden durch die Ankunftshalle, bis wir vom Officer den Einreisestempel in unseren Pass gestempelt bekamen.
Die gleiche Person, die heute Morgen fast nicht mitgekommen wäre, durfte auf Grund eines Apfels im Handgepäck eine Sonderkontrolle über sich ergehen lassen. Es ist aber auch manchmal der Wurm
drin!
Unsere deutsche Reisebegleitung Sebastian, die uns seit Tegel begleitete und uns nun durch die Tage führt, navigierte unseren Bus telefonisch an den Ausgang der Abflughalle vom JFK. Schnell alle
Koffer rein und los durch den dichten Straßendschungel im besten Feierabendverkehr mitten durch Manhattan. Den ersten Vorgeschmack auf die Millionenmetropole mit den sagenhaften Wolkenkratzern
bekamen wir so bereits.
Die Nacht senkte sich über die Stadt und irgendwann übermannte die Müdigkeit auch den Letzten und so wurden die meisten aus dem Schlaf geholt, als der Bus auf den Parkplatz eines solchen Food Courts
fuhr, für den die USA bekannt ist.
Irgendwann hatten dann auch alle 38 ihren Burger und ihre Pommes gegessen und wir setzten uns abermals in Richtung Philadelphia.
Das Einchecken in unser Hotel verlief dann mehr oder weniger reibungslos, sodass wir gegen 23:00 Uhr amerikanischer Zeit (5:00 Uhr deutscher Zeit des Folgetages) alle in den Federn gelegen haben
durften.
Der Anreisetag hat uns alle mitgenommen, weil die meisten von uns über 24 Stunden ohne Schlaf waren, es dürften aber alle ein Bettchen gefunden haben und jetzt geht die Reise richtig los!
Samstag, 28. September
Der Tag begann – wie man es sich denken kann – mit dem Frühstück. Fazit: Seit 2010 hat sich in den USA nichts getan in Sachen Müllreduzierung. Es gibt immer noch Plastik-Besteck, -Becher und
Pappteller in den Hotels. Die Auswahl ist nicht gerade europäisch, aber in Ordnung. Käse und Aufschnitt sucht man vergeblich, aber wir werden nicht verhungern.
Dann fuhren und liefen wir knapp 4 Stunden mit der Stadtführerin Sylvia durch Philadelphia. Highlight: Die Treppe vor dem Kunstmuseum von Philadelphia, die in der Filmreihe „Rocky“ als
„Fitness-Studio“ diente. Wir joggten auch die Stufen hoch und genossen von dort oben den großartigen Ausblick auf die Stadt. Nebenan standen vor einer Rocky-Statue unsere
Spielmannszug-Möchtegern-Rockys Pose für zahlreiche Schnappschüsse.
Und weil wir unsere geneigten Leser gern mit ein bisschen unnützem Wissen versorgen, hier dies: Der Gründervater von Philadelphia William Penn steht als Statue auf der Spitze des Rathauses. Er sollte
über der Stadt stehen, kein Gebäude sollte ihn überragen. Nun trug es sich zu, dass Wolkenkratzer gebaut wurden, die höher in die Luft ragten. Diese standen aber im Rücken der Figur, sodass William
Penn sie nicht „sehen“ kann. Seitdem Herr Penn nicht mehr die „Spitze“ der Stadt war, gewann keines der vier großen Sportteams der Stadt (Football, Eishockey, Basketball und Baseball) mehr eine
Meisterschaft. Die Einwohner waren verzweifelt. Schließlich schafften sie ein Abbild der Penn-Statue auf das höchste Gebäude, und im gleichen Jahr gewannen die Baseballspieler die World Series.
Seither wird auf jedes neue, höchste Gebäude der Stadt eine William-Penn-Statue geschafft.
Zurück zum Eigentlichen.
Im Anschluss an die Stadtführung und einer individuellen Pause zum Mittagessen schlüpften wir in unsere Auftrittsklamotten und fuhren nach Trenton zum Oktoberfest. Unser erster Auftritt in den USA
bei dieser Reise sorgte für einige Anspannung. Schließlich will man einen guten Eindruck hinterlassen. Dies dürfte uns auch während unseres 45-minütigen Konzerts gelungen sein, jedenfalls bekamen wir
sehr viel Lob von den Einheimischen für unseren Auftritt. Bei freier Verköstigung schnupperten wir anschließend noch etwas amerikanische Oktoberfest-Luft, bevor die einen müde ins Bett fielen und die
anderen noch einmal das abendliche Philadelphia unsicher machten.
Ein Wort ist noch über das Wetter zu verlieren: Es ist unglaublich! Heute schwitzten wir bei knapp über 30 °C und ordentlicher Luftfeuchtigkeit. Bei der Stadtführung krochen wir von Schatteninsel zu Schatteninsel. Sowas sind wir gar nicht mehr gewöhnt in unserer herbstlichen Heimat. Philadelphia liegt aber auch wesentlich Äquator-näher, etwa vergleichbar mit der portugiesen Hauptstadt Lissabon.
Sonntag, 29. September
Heute sollte der Höhepunkt unserer USA-Reise stattfinden: Die Steuben-Parade in Philadelphia. Leider hat sie unsere Erwartungen nicht erfüllen können. Sie fand statt in einem Vorort von Philadelphia,
im Wohngebiet. Am Straßenrand standen vereinzelt ein paar Zuschauer, einzig rund um ein deutsches Gasthaus tummelten sich die Schaulustigen. Ein bisschen wehmütig dachten diejenigen, die 2010 die
Steuben-Parade in New York gelaufen sind, an eben diese zurück. Denjenigen, die das erste Mal dabei sind, sei gesagt: Das war definitiv nicht der Höhepunkt der Reise. Es wird einen anderen Höhepunkt
geben, denn eins ist klar: Wir haben noch viel vor!
Den Abend ließen wir mit einem gemeinsamen Abendessen in einem gemütlichen Separee des Philadelphia Hard Rock Cafés ausklingen. Koffer mussten schließlich auch noch gepackt werden, morgen geht’s nach
Washington.
Montag, 30. September
Heute kehrten wir Philadelphia den Rücken zu und setzten über nach Washington. Dort angekommen – es war am frühen Nachmittag – fuhren wir zielgerichtet zum Kapitol, dem Sitz der Legislative der USA.
Dieses zu besuchen, war ein Tipp aus der Verwandtschaft eines Vereinsmitglieds. In Washington sind die allermeisten (alle???) Museen kostenlos zu besichtigen, was neben der kulturellen Bildung ein
gutes Argument für die meisten war, sich diesem Ausflug anzuschließen. Die größere Gruppe ging also ins Kapitol, während eine kleinere Gruppe die Umgebung auf eigene Faust erkundete.
Im Kapitol sahen wir zunächst einen kurzen Film über die grundsätzliche Bedeutung des Gebäudes und die Zusammensetzung der Politiker in den beiden Häusern – dem Senat und dem Repräsentantenhaus. Der
ca. 15-minütige Film enthielt auch einen Galoppritt durch die Amerikanische Geschichte und mächtig viel Pathos und Nationalstolz, was wohl erwartbar ist in einem solch stolzen Land.
Anschließend führte uns ein netter Guide in die Rotunde, dem Kuppelbau des Kapitols, der neben vielen anderen markanten Gebäuden wohl als „Wahrzeichen von Washington“ zu betrachten ist. Dort gingen
uns natürlich die Augen über vor lauter Prunk und Schönheit. Er erklärte uns in einem zweiten Raum einige der Dutzend Statuen und zeigte uns die Stelle, an der George Washington begraben werden
sollte. Dieser zog es zu Lebzeiten aber vor, nach seinem Tod in seiner Heimat begraben zu werden.
Leider waren sowohl der Film, als auch die kurze Führung nur auf Englisch angeboten worden. Bereut hat es aber wohl niemand, trotz der Sprachbarriere ein Mal das „Machtzentrum“ der Vereinigten
Staaten besucht zu haben.
Anschließend wollten wir im Hotel einchecken. Ungewöhnlich lange verschwand unser Chef an der Rezeption. Nach einer Weile dann die Schock-Nachricht: Die Buchung wurde storniert, weil die Zahlung
durch den Reiseveranstalter nicht sachgemäß durchgeführt werden konnte. Das Hotel hätte nur noch vier freie Zimmer (hier hat sich unser Chef wohl einen seiner zahlreichen Scherze erlaubt).
Nach langem Warten auf dem Parkplatz wurden uns dann doch Zimmer zugewiesen, die Zahlung war wohl nachgeholt worden.
Da wir heute von unseren Freunden und Familien in Deutschland viele Nachrichten betreffs des Sturms bekommen haben, räumen wir ein: Der sagenhafte Sonnenschein der letzten Tage machte heute mal
Pause. Sogar ein bisschen Nieselregen fiel. Die Temperaturen verlangten trotzdem nach Oberbekleidung mit kurzen Ärmeln. Wir hoffen alle, dass der Sturm in Deutschland keine großen Schäden verursacht
hat. Wir haben heute auf jeden Fall an euch gedacht!
Dienstag, 1. Oktober
Einer der bedeutendsten und größten Soldatenfriedhöfe der USA nennt sich „Arlington“ und er befindet sich im Bundesstaat Virginia. Die Stadt Washington D.C., die als Hauptstadt der Vereinigten
Staaten zu keinem Bundesstaat gehört, grenzt an Virginia. Arlington ist nur einen Steinwurf von unserem Hotel entfernt. Dort begann unsere heutige Stadtführung durch Washington. Der über 80-jährige
Kurt – seit den 60er Jahren in den USA, studierter Chemiker mit Arbeitserfahrung im Pentagon – spazierte mit uns über den Friedhof und erzählte uns kurzweilig sehr interessante Dinge über diesen
Friedhof. Bereits über 400.000 Gräber von gefallenen Soldaten oder Veteranen, deren Frauen und minderjährigen Kindern kann man sich auf dem 250 ha großen Gelände anschauen. Täglich werden bis zu 30
Beerdigungen durchgeführt. Damit wird der Friedhof in ca. 25 Jahren voll sein. Es ist nicht vorgesehen, die Grabstellen jemals wieder neu zu vergeben.
Auf diesem Friedhof haben wir uns noch das Grab von John F. Kennedy und seiner Familie angeschaut. Dann ging es weiter mit dem Bus zu allen wichtigen Gebäuden der Stadt: Vorbei am Pentagon, am
Washington Monument und am Lincoln Monument, an sämtlichen Gedenkstätten der großen Amerikanischen Kriege (Vietnam, Korea, 2. Weltkrieg) und natürlich am Weißen Haus. Hier und da stiegen wir aus und
ließen uns durch Kurt interessante zusätzliche Informationen geben. Kurt sprach kein einziges Mal in vier Stunden Stadtführung den Namen des aktuellen Präsidenten aus. Er sagte immer nur „der Mann im
weißen Haus“. Seine politische Einstellung, zumindest zur Präsidentenfrage dürfte damit geklärt sein.
Das Weiße Haus ist von vorn etwas zugebaut, weil der Präsident gerade den Zaun davor erhöhen lässt. Der rückwärtige Anblick eignete sich besser für Foto-Schnappschüsse.
Die Stadtführung zog sich etwas länger hin als geplant, weil wir auch heute wieder von Schatten zu Schatten huschten und zunehmend lahm wurden. Temperaturen von über 30° machten uns schwach. Nach
einem blitzschnellen Mittagessen und In-die-Auftrittsklamotten-Springen in ca. 8 Minuten marschierten wir vor das Lincoln Memorial und spielten (mit Sondergenehmigung) ein Konzert vor hunderten
Touristen. Liebe Leser, googelt bitte an dieser Stelle einmal „Lincoln Memorial“, um einen Eindruck von der Kulisse zu bekommen. In atemberaubender Atmosphäre – mit direktem Blick auf das Washington
Monument – ist es sicher im Sinne aller zu sagen: Wir hatten heute definitiv unseren USA-Moment gehabt, zumindest im musikalischen Sinne. Hatten wir je einen Auftritt an einem bedeutenderen
Ort?
Anschließend sprangen wir wieder in unsere Wechselsachen und statteten noch dem National Air and Space Museum einen kurzen Besuch ab. Auch dieses kann bei freiem Eintritt besucht werden.
Was für ein vollgepackter Tag! Viele tausend Schritte später haben wir aber auch das Gefühl, einen guten Eindruck von der Stadt bekommen zu haben, die für kulturell
Interessierte ein absoluter Reisetipp ist.
Morgen kehren wir Washington den Rücken zu und besuchen auf dem Weg zu unserer letzten Destination New York noch eine Farm der Amish People.
Mittwoch, 2. Oktober
Das Wetter hat es heute wieder sehr gut gemeint, nur verbrachten wir die meiste Zeit im klimatisierten Bus. Von Washington ging es in die Nähe von Lancaster im Staat Pennsylvania – etwa auf halbem
Wege nach New York. Dort besuchten wir das Amish Village, eine Art Museumsdorf, um Interessierten das Leben der Amischen Bevölkerung näher zu bringen. Lydia, eine Amische Frau, gab uns eine kleine
Einführung in das Amische Leben „auf Deutsch“ – oder was auch immer sie dafür hielt. Die Amischen sprechen „Pennsylvania Dutch“, was wohl mal was mit unserem Deutsch zu tun gehabt haben musste. Wir
hatten aber mehr oder weniger große Probleme, sie zu verstehen. Es dauerte eine Weile, bis Lydia nach mehrmaligem Bitten dazu übergegangen war, die Dinge auf Englisch zu erklären, was dann einfach
ins Deutsche übersetzt werden konnte.
Nachdem wir uns im Museumsdorf umgeschaut hatten, ging es in den Bus und raus auf’s Land. In der näheren Umgebung des Villages leben viele Menschen den traditionellen Amischen Lebensstil: Die
Amischen lehnen moderne Technologien ab. Sie fahren kein Auto (sie bewegen sich mit Pferdegespannen fort, nutzen aber sehr wohl Bus und Bahn – Flugzeuge hingegen sind verboten), sie nutzen keinen
herkömmlichen Strom (Strom aus erneuerbaren Energien ist erlaubt, sonst betreiben sie viele Maschinen mit Gas), TV, Radio, Internet, Smartphones und dergleichen sind verboten, sie gehen in
Gemeinschaftsschulen, die aus einem Raum bestehen, sie pflügen ihre Äcker mit Pferden, tragen traditionelle Kleidung inkl. der weithin bekannten schwarzen Filzhüte für Männer und der Hauben für
Frauen usw.
Laut Lydia erkennt man Amische Gehöfte daran, dass die Häuser grüne Vorhänge oder Rollos haben und die Vorgärten komplett Unkraut-frei sind.
Auf unserer Busfahrt durch das „Amisch-Land“ kamen uns einige Amische auf ihren Pferdegespannen entgegen. Ein Kind fuhr eine Art Tretroller und zufällig kamen wir an einer Schule vorbei, wo gerade
die Pause begann und alle Kinder, egal welchen Alters, auf dem Schulhof Baseball miteinander spielten.
Wir kamen auch an einem Laden vorbei, der Amische Produkte vertrieb. Besonders die Nähwaren (Kissenbezüge, Tischdecken, Bettdecken, Topflappen uvm.) sind eine Augenweide!
Ein wirklich toller Einblick in eine sehr interessante Kultur, wenngleich auch Lydia zugab: Amisch zu sein ist hart!
Auf dem Weg nach New York hielten wir an einem Supermarkt, wo es ein „Horse Parking“ gab, also einen Parkplatz für Pferdegespanne, und als sollte es so sein, lud gerade eine Amische Frau ihre
Einkäufe in das Gespann. Faszinierend, wie Tradition und Moderne hier Hand in Hand gehen.
Anschließend passierte nicht mehr viel, außer dass wir in unser New Yorker Hotel in unmittelbarer Nachbarschaft des Stadions der New York Yankees – dem weltbekannten Baseball-Team – eincheckten. Wir
mussten leider erfahren: Die Doppelbetten scheinen von Hotel zu Hotel schmaler zu werden, was bei bestimmten Zimmerkonstellationen lästig ist.
Donnerstag, 3. Oktober
Wir trafen uns heute recht früh, um nach Manhattan für unsere Stadtführung zu fahren. Leider ereilte uns ein Temperatursturz von mindestens 15 °C im Vergleich zum Vortag und es nieselte konstant den
ganzen Tag hindurch, sodass wir mehr oder weniger begossen durch Manhattan stiefelten. Unser Guide war eher sparsam mit den Informationen über die Stadt. Und leider schafften wir es auf Grund der
irren Verkehrslage in Manhattan nicht bis zum Ground Zero und zur Wall Street, die beide sehr südlich in Manhattan liegen.
Nach der Stadtrundfahrt hatten wir die Fahrt „On Top of the Rocks“ gebucht, also einmal bis ganz hoch auf das Rockefeller Center, um die Aussicht auf Manhattan zu genießen. Leider lag die Sicht nur
bei 50 %. Aber wir steigern uns. Im Jahr 2010 lag die Sicht vom Empire State Building bei 0 %.
Den Nachmittag warf sich jeder selbstständig oder in kleinen Gruppen ins Getümmel. Unweit des legendären, großen Kaufhauses Macy’s war genügend Gelegenheit zum Souvenir-Shoppen.
Abends besuchte eine kleine Gruppe noch ein Broadway-Musical. Auch der morgige Tag wird mehr oder weniger individuell gestaltet.
Freitag, 4. Oktober
Heute war wieder alles okay mit dem Wetter. Wenngleich windig, doch schön sonnig. Für Langschläfer war der Tag auch geeignet, immerhin ging es erst um 10 Uhr los. Wir fuhren Richtung Brooklyn, also
ganz in den Süden New Yorks. Dort stiegen wir aus dem Bus und liefen über die Brooklyn Bridge auf Manhattan zu, was für wundervolle Fotomomente sorgte. Sogar die Freiheitsstatue konnten wir so sehen,
wenn auch in einiger Ferne. Über die Brooklyn Bridge laufen die Fußgänger übrigens auf einem Gehweg über den Autos.
Von der Brooklyn Bridge ging es zu Fuß zum One World Trade Center. Nach den Anschlägen am 11. September 2001 wurde es in der Nähe des früheren World Trade Centers erbaut und beherbergt heute eine
Aussichtsplattform. Nachdem die Sicht vom Rockefeller Center zu wünschen übrig ließ, kamen wir heute in den Genuss von 100 % Aussicht. Natürlich schauten wir uns auch den Ground Zero an. Dort, wo die
beiden Türme standen, ist ein beeindruckendes Denkmal aus Wasser entstanden, das uns alle irgendwie Gänsehaut verschaffte.
Im Anschluss hatten wir wieder Freizeit, die individuell genutzt wurde.
Abends im Hotel konnte man sich das Baseball-Spiel der New York Yankees im Fernsehen anschauen, das Luftlinie 400m von uns tatsächlich gerade ausgetragen wurde: Die Yankees hatten ein Heimspiel und
unser Hotel liegt direkt neben dem Yankee Stadium.
Das war der letzte Tag in New York. Morgen geht unser Flieger zurück, allerdings erst am Abend. Wir machen noch eine kleine Bootsfahrt und dann müssen wir uns langsam von dieser verrückten Stadt
verabschieden.
Samstag, 5. Oktober
Unser letzter Tag in den USA begann mit einer 2 ½-stündigen Bootsfahrt rund um Manhattan. Jetzt endlich konnten wir Schnappschüsse des wichtigsten Wahrzeichens der Stadt – der Freiheitsstatue – aus
nächster Nähe schießen. Die Wolkenkratzer des Finanz-Distrikts wirkten einmal mehr unglaublich beeindruckend. Und weil einige nicht genug von der atemberaubenden Skyline New Yorks bekommen konnten,
fuhren wir zum Heliport in Manhattan Downtown und verabschiedeten drei unserer Mitreisenden für ein paar Minuten in die Lüfte – bei bestem Wetter! Von dieser Architektur kann man einfach nicht genug
bekommen und aus jeder Perspektive sieht die Stadt anders aus.
Als alle wieder sicher zurück am Boden begrüßt wurden, fuhren wir in das neue In-Viertel in Brooklyn „Dumbo“. Auch von dort erschloss sich eine fantastische Aussicht auf Manhattan Downtown und die
Brooklyn Bridge. Niedliche kleine Gastronomien säumen die Straßen.
Das war der letzte Blick auf die Stadt. Anschließend dankten wir unserem fantastischen Busfahrer Bill, der uns von Beginn der Reise sicher und charmant durch den dichtesten Stau geführt hat, ohne den
lebensmüden Fußgängern ein Haar zu krümmen, die bei Rot grundsätzlich einfach weiter die Straße kreuzen. So einen Guten wie Bill hatten wir vielleicht noch nie!
Unser Chef René erhielt eine von allen unterschriebene Postkarte aus New York mit je einem Pin aus den Städten Philadelphia und Washington, damit er sich das Revers der Konzertjacke noch voller
pflastern kann. Für die Organisation dieser Reise und das Hüten des Sacks Flöhe über 10 Tage lang hat er sich das aber auch verdient!
Auf dem Rückflug holten viele ihr Schlafdefizit auf. Kleiner Wehrmutstropfen dann noch in Tegel: Viele unserer Koffer kamen verbeult und beschädigt zurück, was uns zwei Stunden Schlagestehen an der Beschwerde-Stelle einbrachte.
Das war unsere Reise – mit einer bunten Truppe in ein verrücktes Land! Wir sind alle unendlich viele Eindrücke reicher. Die Reise hat uns zwar auch etliche
Shopping-Dollar und den ein oder anderen Nerv gekostet, dennoch haben wir die Erinnerungen und Erfahrungen für immer. Den Spielmannszug Komptendorf haben wir mit drei klasse Auftritten würdig
vertreten.
Für die Möglichkeit, diese einmalige Reise anzutreten, danken wir unseren Sponsoren und Unterstützern sehr. Für den Moment sagen wir: Goodbye. Bleibt uns treu und bis bald!